Ehem. Jugendherberge
Nach seiner Zeit als Lagerhaus wurde das Gebäude ab 1871 als Wohnhaus genutzt. Mit dem Aufkommen des Jugendherbergswesens im frühen 20. Jahrhundert begann eine neue Epoche: Bereits 1909 gehörte Wiesensteig zu den ersten Orten in Württemberg mit einer einfachen „Schülerherberge“. Der Posthalter Karl Schmid richtete sie in den ehemaligen Posträumen ein – mit Strohsäcken als Betten und Brunnenwasser zur Morgentoilette. Diese frühe Unterkunft galt als eine der ersten ihrer Art im Land.
In den folgenden Jahrzehnten zog die Herberge mehrfach innerhalb des Ortes um: Zunächst in die Hauptstraße 52, dann auf den sogenannten „Malakoff“. Erst 1932 fand sie ihren dauerhaften Platz im historischen Gebäude an der Stadtmauer, das nach Umbauten als Jugendherberge mit 44 Betten eröffnet wurde.
Während des Zweiten Weltkriegs wurde das Haus als Ferien- und Ernteeinsatzlager genutzt. Nach 1945 erlebte es unter den Herbergseltern Adalbert und Marlene Dittrich eine Blütezeit mit über 7000 Übernachtungen jährlich.
Trotz dieser bewegten Geschichte wurde die Jugendherberge 1993 geschlossen – zu geringe Belegung und der sanierungsbedürftige Zustand machten einen Weiterbetrieb unmöglich. Heute erinnert das historische Gebäude an über 500 Jahre Wiesensteiger Geschichte und an die Pionierzeit des Jugendherbergswesens in Württemberg.
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