Ehem. Spinnweberei Uhingen

Die „Mechanische Weberei Rothschild“, später bekannt als Spinnweberei Uhingen (SWU), wurde 1894 von Moritz Rothschild und seinem Sohn Harry in der Nähe des Bahnhofs gegründet. Das Unternehmen wuchs rasch und wurde zu einem der bedeutendsten Arbeitgeber der Region, mit bis zu 400 Beschäftigten. Die SWU war bekannt für die präzise Herstellung von Trägergeweben, die auf hochspezialisierten Luftdüsen-Webmaschinen produziert wurden. Diese Produktion setzte sich über mehr als ein Jahrhundert fort und endete erst 2017, als das Unternehmen nach einer langen Tradition seine Tore schloss.

Die Schließung und Insolvenz der Spinnweberei war ein harter Schlag für die Region, da viele Arbeitsplätze verloren gingen. Dennoch eröffneten sich für die Stadt Uhingen neue städtebauliche Perspektiven. Die Stadt erwarb das 1,2 Hektar große Areal für 2,3 Millionen Euro und entschloss sich, das gesamte Areal abzureißen. Dieser Schritt, der mit Kosten von rund 591.000 Euro verbunden war, ermöglichte es, das Gebiet für zukünftige Entwicklungen freizugeben. Im März 2019 wurde sogar der markante Schornstein abgerissen.

Das Areal der ehemaligen Spinnweberei bietet nun zahlreiche Chancen für eine moderne, bürgerorientierte Stadtentwicklung. Besonders die Nähe zum „Sanierungsgebiet Oberdorf“ und die gute infrastrukturelle Anbindung durch den neuen Steg über die Fils zwischen Moltkestraße und Wilhelmstraße eröffnen neue Synergien zwischen den Bereichen Oberdorf und Stadtzentrum. Die zukünftige Entwicklung des Areals könnte zusätzliche Fördermittel anziehen und dazu beitragen, dass dieser historische Standort zu einem wichtigen Teil der Stadtentwicklung wird.