Ehem. Burg Berneck mit Buschelkapelle

Hoch über Deggingen am Albtrauf liegt die ehemalige Burg Berneck, deren Geschichte bis ins 13. Jahrhundert zurückreicht. Von der einstigen Wehranlage, die um 1250 erbaut und 1288 erstmals urkundlich erwähnt wurde, zeugen heute nur noch zwei mächtige Halsgräben und einige überwachsene Mauerreste. Die Burg diente vermutlich den Grafen von Kirchberg und später den Grafen von Helfenstein, wurde aber schon um 1350 aufgegeben.

Auf dem Burggelände entstand 1847 die Buschelkapelle, ein kleines, weiß getünchtes Gotteshaus, das die frühere Burgstelle zu einem Ort der Ruhe und Einkehr verwandelte. Vom bischöflichen Ordinariat Rottenburg erhielt sie 1860 die Genehmigung zur Messfeier. Im Inneren befindet sich eine lebensgroße Madonna aus der Zeit um 1730, die der Kapelle eine besondere Ausstrahlung verleiht.

Die Buschelkapelle liegt auf rund 746 Metern Höhe und ist über einen kurzen Albvereinsweg in nur wenigen Minuten vom Ortsteil Berneck aus erreichbar. Vor der Kapelle laden Sitzbänke zum Verweilen und Innehalten ein – der Blick ins Filstal und hinüber zur Schwäbischen Alb ist eindrucksvoll und friedlich zugleich.

Unmittelbar hinter der Kapelle befindet sich ein rund fünf Meter tiefer Brunnenschacht, ein stiller Zeuge der früheren Burganlage. Die Kombination aus mittelalterlichen Spuren und geistlicher Stille macht die Burgstelle Berneck mit der Buschelkapelle zu einem besonderen Ort, an dem Geschichte, Glaube und Natur in harmonischer Weise aufeinandertreffen.