Pauluskirche Ulm
Die Pauluskirche verbindet reformerische Architektur um 1910 mit mutigem Ingenieurbau. Backstein, Eisenbeton und Fischers berühmte Bögen formen einen Sakralraum, der Ulms Baukultur zwischen Historie und Moderne eindrucksvoll erlebbar macht.
Nördlich der Ulmer Altstadt setzt die von Theodor Fischer entworfene Pauluskirche ein markantes Zeichen moderner Baukultur. Der Sakralbau von 1910 zeigt, wie sich Ulm schon früh von historistischen Stilen löste und neue Wege zwischen Tradition und Fortschritt suchte – eine Haltung, die die Zweilandstadt bis heute prägt .
Fischers unverwechselbare „Granatentürme“ greifen syrische Bauformen auf und verleihen der Kirche ihre charakteristische Silhouette. Innen spannt sich das lichtdurchflutete Hauptschiff über vier weit gespannte Eisenbetonbinder – die berühmten Fischerbogen. Sichtbares Betontragwerk und Backstein bilden eine ästhetische Einheit, die bis dahin für Kirchen kühn und zukunftsweisend war.
Auch die Orientierung ist ungewöhnlich: Die Apsis dient als Eingang, das Westwerk wurde bewusst nach Osten verlegt. Kunstinteressierte finden im Inneren das eindrucksvolle Kruzifix von Adolf Hölzel, einem Wegbereiter der Moderne.
Mit ihrer Mischung aus archaischen Formen, Materialinnovationen und geistiger Reformkraft steht die Pauluskirche exemplarisch für Ulms Anspruch als modernstes Historic Highlight Deutschlands – und für eine Baukultur, die Identität sichtbar macht.
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