Zum Inhalt springen
Kunst im öffentlichen Raum, Singen (Hohentwiel)

"Singen" von Harald F. Müller

Harald F. Müller (1950)                                                                           Singen, 2000

Holz, farbig gefasst                                                                              1400 x 150 x 12cm                                                                                Hauptstraße, Singen

Eine Buchstabeninstallation

Der aus Karlsruhe stammende und seit 2014 in Singen lebende Künstler Harald F. Müller entwirft und realisiert seit 1995 Farbkonzepte für bereits bestehende Architekturen im öffentlichen Raum. Im Rahmen des Kunstprojektes zur Landesgartenschau schuf er im Frühjahr 2000 an der Nordwand des DRK-Gebäudes seine ortsbezogene monumentale Buchstaben-Installation „Singen“.

Singen aktiv sehen

In aggressiv leuchtendem, dem Baustellenbereich entlehnten Signalton Neonpink auf blauschwarzem Grund springt der Stadtname Autofahrern oder Fußgängern auf der stark frequentierten Hauptstraße entgegen und schiebt sich beim Näherkommen schrittweise von rechts in den Verkehrsraum hinein. Erscheint die Buchstabeninstallation aus der Entfernung wie eine plane Plakatwand, so wandelt sich deren Optik bei Nahsicht zu einer wuchtig-massiven Skulptur. „Die Schrift führt von der Lesbarkeit aus der Ferne in die Abstraktion aus der Nähe“, erklärte Müller seine gestalterische Intention. Die monumentale Tektonik der 50 cm vor der Wand montierten Lettern wird erst im Moment des Vorbeifahrens oder Vorübergehens sichtbar, womit zusätzlich die Faktoren Bewegung, Raum und Zeit in Aussage und Wirkung der Arbeit hineinspielen.

Ein sinnlicher und symbolischer Erfahrungsraum

Die Wandskulptur evoziert eine Wahrnehmungsveränderung, die den durch Bild- und Schriftzeichen organisierten Stadtraum in einen sinnlichen Erfahrungsraum verwandelt. Ebenso nimmt die Arbeit Bezug auf den Charakter Singens als autogerechte Stadt und versteht sich zugleich als lakonisch-provokanter Kommentar zur vielbeschworenen Ortsspezifiät von Kunst im öffentlichen Raum. Müller nimmt unmittelbar und wortwörtlich Bezug auf den örtlichen Kontext, der sich in Inhalt, Formgestalt und Platzierung der Arbeit verkörpert, verweist aber gleichzeitig auf nichts anderes als schlicht auf sich selbst.

Text und Redaktion: Kunstmuseum Singen

Offizieller Inhalt von Singen

Die Inhalte werden von den Veranstaltern, Städten und Kommunen vor Ort sorgfältig selbst gepflegt. Kurzfristige Terminänderungen, -verschiebungen oder eine fehlerhafte Übermittlung können wir nicht ausschließen. Wir empfehlen deshalb vor dem Besuch die Informationen beim Anbieter selbst einzuholen. Für die inhaltliche Richtigkeit von Dritten können wir keine Gewähr bieten. Zudem können wir keinen Anspruch auf Vollständigkeit garantieren.