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Kunst im öffentlichen Raum, Eppingen

Arm und Reich: Kunst am Eppinger-Linien-Weg

Kunstwerk der Künstler Hinrich Zürn und Thomas Stopp-Ultes, das die Schere zwischen Arm und Reich damals wie heute thematisiert und damit zum Nachdenken anregt.

Die Skulptur "Arm und Reich" der Künstlers Hirnich Zürn und Thomas Stopp-Ultes entlang des Eppinger-Linien-Wegs thematisiert die Schere zwischen Arm und Reich zu Zeiten des Barock und heute.

Wir alle sitzen täglich zu Tisch. Doch wie verschieden ist das, was auf den Tisch kommt? Biegt sich der Tisch unter verschwenderischer Fülle oder bleibt der Tisch leer? Unterschiedliche Tischformen - edel oder grob, stilvoll oder roh - stehen oft schon symbolhaft für die Lebensumstände eines Menschen. Der Tisch aus rostendem Eisen symbolisiert den Gegensatz von arm und reich. Die Skulptur zeigt einen Tisch mit ungleichen Seiten. Die kurze, reiche Seite ist präzise geschnitten und mit barocken Ornamenten verziert. Die lange, arme Seite dagegen wirkt rau, die Tischplatte wurde grob geschlitzt, sodass sie aus einzelnen Bohlen zu bestehen und auf wackeligen Beinen zu stehen scheint.

In historischen Filmen und Romanen wird die Barockzeit gerne als Zeit höfischen Prunks dargestellt. Ob Versailles, Schwetzingen, Rastatt, Ludwigsburg oder Bruchsal - prunkvolle Schlösser und Kirchen dominieren auch die geschichtliche Aufarbeitung dieser Zeit.Vergoldete Engel, gepuderte Perücken und kunstvoll angelegte Gärten repräsentieren aber nur 3 Prozent der damaligen Bevölkerung, nämlich den Adel und den Klerus. Die Lebensumstände der arbeitenden Bevölkerung, der Bauern und Handwerker, standen dazu in größtem Kontrast. Kriegshandlungen, Abgaben, Frondienste oder auch nur die Rücksichtnahme auf herrschaftliche Jagdreviere sorgten für dauerhafte Armut und viele Hungersnöte in der Bevölkerung.

Und heute?

Auch im Deutschland des 21. Jahrhunderts ist Vermögen nicht gleichmäßig verteilt: Der Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung weist für die Verteilung der Privatvermögen in Deutschland aus, dass die ärmere Hälfte der Bevölkerung lediglich ein Prozent des Nettovermögens besitzt, wohingegen die vermögensstärksten 10 % der Bevölkerung 53 % des Vermögens ihr Eigen nennen. Die Schere zwischen Arm und Reich klafft zunehmend weiter auseinander. Es gilt die Balance zu halten zwischen akzeptierter Ungleichheit als Ausdruck unterschiedlicher individueller Leistungen, Fähigkeiten und Qualifikationen sowie sozialem Ausgleich und gerechter Teilhabe am Wohlstand für möglichst alle Bevölkerungsteile. Hierdurch werden sozialer Friede, gesellschaftlicher Zusammenhalt und eine lebendige Demokratie aufgebaut und gesichert.

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