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Traditioneller Kurs

Was versteht man unter einem Landhag?


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Erfahren Sie Interessantes über "Hauensteiner Landhage" - auch genannt Haag, Letze, Hag oder Letzine.

Der Landhag war ein ca. 50 km langer, nicht gesamthaft zusammenhängender Waldstreifen, der sich durch die ehemalige Grafschaft Hauenstein zieht. Er hat keine Befestigungswerke sondern war nur durch Fällung der Bäume zu einem Verhau/Verhack definiert. Für die Bevölkerung war er ein Rückzugsraum bei Kriegen und vor allem eine politische Stellungnahme der Bauern.

Der „Landhag“ wird erst später mit diesem Begriff bezeichnet. In älteren Dokumenten ist immer vom Haag oder Hag die Rede. Der Landhag bestand aus mehreren, gesamthaft ca. 50 km langen Waldstreifen ohne dauerhaft gebaute Befestigungswerke. Es gab also keine bereits errichtete Hindernisse entlang des Landhags, wie Mauern, Gräben oder Wälle mit Wachtürmen für einen eventuellen Ernstfall. Wenn solche existierten, dann als Gatter und Zäune für das Vieh und bei der Abgrenzung von Dörfern und Gemarkungen, die dort vorhanden waren und mit dem Landhag zusammenfielen bzw. in diesen integriert waren. Dabei kann man aber nicht von Verteidigungsanlagen sprechen, dazu waren sie zu schwach, und dafür waren sie auch nicht vorgesehen.

Der Landhag war eine Einrichtung der bäuerlichen und dörflichen Verteidigung. Die Adeligen und die Kirche hätten sich vehement geweigert, Teil einer bäuerlichen Organisation zu sein. Eine Zusammenarbeit mit den Bauern war in ihrem Selbstverständnis ausgeschlossen, zumal viele dieser Bauern auch noch Leibeigene waren und allenfalls ge- oder verkauft wurden. Graben und Wälle wurden im Landhag erst bei Bedarf an den zu diesem Zeitpunkt strategisch wichtigen Stellen errichtet, so wie sie heute noch nördlich Albbruck/Kiesenbach, nördlich Waldshut, westlich Gurtweil und bei Brunnadern/Remetschwiel als Relikte ehemaliger Kampfhandlungen zu finden sind. Diese wurden aber nach Ende der Nutzung gegen die Angreifer einfach aufgegeben und nicht weiter gepflegt bzw. im Bedarfsfall wieder reaktiviert. Ansonsten wären sie in den Begehungen der Landhage dann auch explizit erwähnt worden.

Fakten:

Ersterwähnung 1315: „Hzg. Leopold schuldet dem Heinrich von Stein um seinen Dienst 60 Mark Silber und verpfändet ihm dafür 6 Mark Geld auf der Steuer hinter dem Hag.“

Spätestens um 1383 können die beiden Landhage als geschlossenes System betrachtet werden. Hier heißt es dann: „usserhalb Twing und Bennen uf beden Eggen und inderhalb dem hag“. 

In allen Karten und Beschreibungen der Landhage ist auffällig, dass deren Verlauf von wenigen Ausnahmen abgesehen meist entlang der Bann- oder Gemarkungsgrenzen und öfters auch entlang der Einungsgrenzen verläuft.

Weitere interessante Details finden sich im Buch "Der vordere und hintere Landhag in der ehemaligen Grafschaft Hauenstein" von Gerhard Krug. Er gibt immer wieder Vorträge in verschiedenen Gemeinden, Termine finden Sie im Veranstaltungskalender.

Öffnungszeiten

Keine aktuellen Öffnungszeiten hinterlegt.

Offizieller Inhalt von Grafschaft Hauenstein

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