Mélac und das Mädchen von Esslingen
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Die Sage um den General und das Mädchen aus Esslingen
Schwaben, verwüstete und brannte alles nieder. Sicherheit vor ihm erhofften sich viele hinter den Starken Mauern der Freien Reichsstadt Esslingen an Neckar zu finden. So brachte auch der Hochdorfer Pfarrer Jeremias Haug seine schöne Tochter zu einem entfernten Verwandte nach Esslingen, dem Wirt zum Goldenen Adler. Doch die Esslinger öffneten Mélac die Tore aus Angst, dieser würde die Stadt sonst niederbrennen. Mélac bezog ein Zimmer im Goldenen Adler und entdeckte die junge Katharina, die schöne Pfarrerstocher aus Hochdorf und verfolgte sie fortan auf Schritt und Tritt. Katharina wies ihn immer wieder zurück, folgte jedoch eines Abends seiner Einladung in das kleine Häuschen auf der äußeren Burgmauer, das heute den Namen Mélac-Häusle trägt, um den General nicht vollends wütend zu stimmen.
Mélac drohte ihr die Stadt niederzubrennen, wenn sie ihm nicht bald zu Willen sei. Daraufhin ergab sich Katharina ihrem Schicksal und sie vereinbarten für den darauf folgenden Tag ein Treffen im runden Türmchen auf dem Ailenberg. Als Mélac sich ihr nähern wollte stach Katharina mit einem mitgebrachten Dolch auf den General ein. Verletzt aber nicht getötet nahm Mélac ihr den Dolch aus der Hand und stieß ihn ihr mitten ins Herz.
Wie von einem schlechten Gewissen gehetzt stürmte Mélac mitsamt seinen Truppen aus der Stadt. Katharina, das tapfere Mädchen von Esslingen wurde nach ihrem Tod als opfermütige Retterin der Stadt gefeiert.
Die Geschichte hat einen wahren Kern:
Anna Catharina kam tatsächlich 1683, fünf Jahre vor Mélacs Besuch, nach Esslingen und bediente diesen auch im „Goldenen Adler“. Catharina gab den Nachstellungen Mélacs nach, ob dies aus Sorge um die Stadt geschah oder um den General notgedrungen bei Laune zu halten ist ungeklärt. Aus der Verbindung ging sogar ein Sohn hervor, der weniger als ein Jahr alt wurde. Obwohl Catharina ihre Ehre verloren hatte, wurde sie von der Gesellschaft wieder aufgenommen. 1691 ehelichte sie der Adlerwirt Rutenberger, beide bekamen einen Sohn. Nach dem Tod ihres Mannes 1700 heiratete Catharina noch einmal. Im Alter von 75 Jahren ist „das Mädchen von Esslingen“ im April 1743 gestorben.
(Freie Nacherzählung in Anlehnung an:
Dorothee Bayer, Esslinger Heimatbuch, S. 132/134. Esslingen, 1982.)
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