Studium Generale: Judaistik im Kontext von Theologie, Kirche und Gesellschaft
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Die Judaistik ist, geschichtlich gesehen, eine neue Disziplin in Deutschland. Ihrer Vorgängerin, der Wissenschaft des Judentums, blieb im 19. und beginnenden 20. Jahrhundert der universitäre Status verwehrt, ihren Trägern war jede institutionelle Absicherung verschlossen. Nach dem 2. Weltkrieg wurden, in zeitlichem Abstand zur Schoah und im Schatten dieses schlimmsten Menschheitsverbrechens der Geschichte, an deutschen Universitäten judaistische Institute und Lehrstühle geschaffen. Anknüpfend an die Tradition christlicher Hebraistik, entstanden auch an theologischen Fakultäten neue Instituta Judaica bzw. wurde die Beschäftigung mit dem nachbiblischen Judentum auf andere Weise verankert. Die Position der Judaistik an Institutionen christlicher Theologie war in den vergangenen Jahrzehnten aber nicht unumstritten.
Im Zusammenhang mit der Frage, wie die Theologie mit dem Erbe der christlichen Judenfeindschaft umgehen soll und kann, wurde u.a. diskutiert, ob dieses Fach nicht sachgemäßer von jüdischen Wissenschaftlern und außerhalb des Rahmens christlich-theologischer Einrichtungen vertreten werden sollte. Entsprechende Debatten schlossen sich an die Auseinandersetzung mit dem Problemkomplex der sog. christlichen „Judenmission“ an – begleitet von der Frage, wie es vermieden werden kann, dass das Judentum, die jüdische Geschichte und das jüdische Denken in verändertem Rahmen erneut in fragwürdiger Weise zum Gegenstand einer Reflexion über „Andere“ werden. Im Kontext des Tübinger Institutum Judaicums stellt sich zudem die Frage nach dem Verhältnis der Judaistik zur Religionswissenschaft.
In dieser Ringvorlesung soll der Versuch einer Verortung der Judaistik in ihrem Bezug zur christlichen Theologie mit ihren unterschiedlichen Disziplinen, zu den christlichen Kirchen und im Kontext der religionsbezogenen Wissenschaften überhaupt und innerhalb moderner pluralistischer Gesellschaften unternommen werden.
Organisation: Prof. Dr. Matthias Morgenstern
16.04.2025
50 Jahre EKD-Denkschrift „Christen und Juden“
Bischöfin Kirsten Fehrs, Ratsvorsitzende der EKD, Hamburg (Videogrußwort), Prof. Dr. Matthias Morgenstern, Tübingen
23.04.2025
Das Judentum im interreligiösen Kontext. Religionswissenschaftliche Reflexionen
Dr. Dr. Doru Doroftei, Erlangen
30.04.2025
Was der Koran über die Geschichte des rabbinischen Judentums lehren kann
Prof. Dr. Holger Zellentin, Tübingen
07.05.2025
Judaistik in der Kirchengeschichte – die Entwicklung in Tübingen nach 1945
Prof. Dr. Reinhold Rieger, Tübingen
14.05.2025
„Israel“ als Projektionsfläche in Geschichte und Gegenwart
Dr. Martin Kloke, Berlin
21.05.2025
Im Gespräch mit dem Judentum. Eine praktisch-theologische Perspektive
Prof. Dr. Hans Martin Dober, Tübingen
28.05.2025
70 + x Gesichter. Judaistik und alttestamentliche Wissenschaft
Prof. Dr. Kristin Weingart, München
04.06.2025
Landesgeschichte und Judaistik
Prof. Dr. Benigna Schönhagen, Tübingen
18.06.2025
Die Judaistik in der Evangelischen Theologie aus Sicht der evangelischen Dogmatik
Prof. Dr. Hans-Peter Großhans, Münster
25.06.2025
Zwischen Philosophie und jüdischer Tradition: Die Menschlichkeit des Menschen im rabbinischen Denken
Rabbiner Dr. Asher Mattern, Tübingen
02.07.2025
Geschlecht im orthodoxen Judentum: „Zwischen Dichotomie und Fluidität“
Dr. Sebastian Molter, Stuttgart
09.07.2025
Die Anfänge der Religionswissenschaft und das Judentum: Der Fall W. Robertson Smith
Prof. Dr. Bernhard Maier, Tübingen
16.07.2025
Das Judentum im Neuen Testament
Prof. Dr. Michael Tilly, Tübingen
23.07.2025
Perspektiven der Forschung im Dialog
Prof. Dr. Jostein Ǻdna, Fredrikstad (Norwegen) / Berlin, Prof. Dr. Matthias Morgenstern, Tübingen
Preise
Freier EintrittÖffnungszeiten
Mittwoch 30.04.2025 |
20:00
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Mittwoch 07.05.2025 |
20:00
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Mittwoch 14.05.2025 |
20:00
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Mittwoch 21.05.2025 |
20:00
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Mittwoch 28.05.2025 |
20:00
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Mittwoch 04.06.2025 |
20:00
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Mittwoch 18.06.2025 |
20:00
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Mittwoch 25.06.2025 |
20:00
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Mittwoch 02.07.2025 |
20:00
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Mittwoch 09.07.2025 |
20:00
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