Ulmer Stadtmauer
Die Ulmer Stadtmauer erzählt von Zeiten, in denen die Donau unmittelbar an ihr vorbeiströmte. Alte Eisenringe, verschwundene Türme und ein geschrumpfter „Dicker Turm“ machen den Spaziergang zu einer stillen Entdeckungsreise durch die Baugeschichte der Zweilandstadt.
Ein Spaziergang entlang der Ulmer Stadtmauer eröffnet einen Blick auf die vielschichtige Baugeschichte der Zweilandstadt – authentisch, unverstellt und nah an der Donau. Die bis heute sichtbaren Eisenringe verweisen auf eine Epoche, in der die Mauer direkt in der Strömung des Flusses stand. Hier legten einst Boote an, bevor sich das Gelände durch Schwemmland ausbreitete.
Vergleicht man die heutige Uferlandschaft mit den Darstellungen der Schedelschen Weltchronik von 1493, wird sichtbar, wie stark sich die Stadt im Spannungsfeld zwischen Schutz, Hochwasserregulierung und Modernisierung verändert hat. Napoleon ließ im Jahr 1800 weite Teile der Befestigung schleifen – viele Türme verschwanden, der „Dicke Turm“ verlor seine Höhe, sein achteckiger Vorsprung erinnert noch daran.
Dass später sogar das Einlasstor weichen musste, zeigt den Wandel vom Wehrbau zur bürgerlichen Flanierkultur des 19. Jahrhunderts. Heute verbindet die Stadtmauer historische Substanz mit lebendigem Stadtraum: Gärten auf der einen, die Donauwiese auf der anderen – ein stilles, zugleich lebendiges Zeugnis Ulmer Identität.
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