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Podiumsdiskussion, Heilbronn-Innenstadt

Literatur- und Kulturfrühstück: Das Motiv der Täuschung in Wissenschaft, Kunst, Architektur und Literatur


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Wie funktioniert die menschliche Wahrnehmung? Goethe untersucht beispielsweise in seinem Werk „Zur Farbenlehre“ (1810) diejenigen Farbempfindungen, die wir als optische Täuschung kennen und für die er das schöne Wort „Augengespenster“ verwendet.

Wie funktioniert die menschliche Wahrnehmung? Goethe untersucht beispielsweise in seinem Werk „Zur Farbenlehre“ (1810) diejenigen Farbempfindungen, die wir als optische Täuschung kennen und für die er das schöne Wort „Augengespenster“ verwendet.
„Man nimmt einen knallig grünen Farbkreis, guckt darauf, zwanzig Sekunden, wendet den Blick weg und sieht dann beispielsweise auf ein weißes Blatt Papier oder auf eine weiße Wand, und dann wird einem dieser grüne Farbkreis in einem kräftig roten Nachbild erscheinen. Und das wäre dann ein Augengespenst.“ (Goethe. Zur Farbenlehre).
Schon in der ägyptischen Kunst finden sich Beispiele für optische Täuschungen. Dies setzt sich in der Antike, wie Plinius der Ältere berichtet, und bis heute fort. Visuelle Illusionen können nahezu alle Aspekte des Sehens betreffen. Es gibt Tiefenillusionen, Farbillusionen, geometrische Illusionen, Bewegungsillusionen und einige mehr.
Wenn wir die Täuschung bemerken, sind wir zunächst überrascht, und es setzt dann ein Glücksgefühl ein.

Joachim Ringelnatz schildert solch einen Überraschungsmoment:
Im Park
Ein ganz kleines Reh stand am ganz kleinen Baum
Still und verklärt wie im Traum.
Das war des Nachts elf Uhr zwei.
Und dann kam ich um vier
Morgens wieder vorbei,
Und da träumte noch immer das Tier.
Nun schlich ich mich leise – ich atmete kaum –
Gegen den Wind an den Baum,
Und gab dem Reh einen ganz kleinen Stips.
Und da war es aus Gips.

Karin Schmöger, M.A., Kunst- und Literaturhistorikerin

Kurs-Nr.: 25200

Preise

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08.12.2025
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